Sonntag, 1. Juli 2018

Mit der Anthem of the Seas nach Neuengland und Kanada - 04. - 13.10.2018

Schließlich kam der 04.10.2018, der Tag, an dem die Einschiffung auf die Anthem of the Seas bevorstand.

9 Tage lang sollte sie uns entlang der Küste von Neuengland und Kanada auf folgender Rute begleiten:

Cape Liberty (16:00 ab) - Seetag - Boston (07:00 - 19:00) - Portland (08:00 - 17:00) - Bar Harbor (07:00 - 18:00, tendern) - Halifax (11:00 - 20:00) - Saint John (07:00 - 23:59) - Seetag - Cape Liberty (07:00 an).

Zunächst mussten wir uns den langen Weg vom Hostel mitten in Manhattan bis nach Bayonne zum Cape Liberty Cruise Port wagen. 
Da wir keine Lust auf horrende Taxigebühren hatten, fuhren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin - über 90 Minuten dauerte das Spektakel, dreimal durften wir mit unseren schweren Koffern auch noch umsteigen.
Nun ja, irgendwie müssen wir uns das ganze gute Essen an Bord verdienen...
Gegen 09:30 verließen wir das Hostel.

Zwischenzeitlich erfuhren wir von einem Fahrgast an der Straßenbahnhaltestelle, die uns zur 34th Street Light Station brachte (diese war dem Terminal am nächsten), dass wir ein Taxi von dort aus nehmen sollten.
Er kannte die Rufnummer, angeblich gab es keinen Gehweg, der bis zum Terminal führte.
An unserer Taxi-Unlust konnte der Herr nichts ändern, wir liefen.
Zunächst führte uns ein Gehweg genau in die Richtung, wo wir hin wollten, dementsprechenden Hohn und Spott gegenüber den Aussagen dieses Mannes tätigten wir.
Wer zuletzt lacht, lacht aber bekanntlich am Besten - auf der Hälfte des Weges hörte der Fußweg einfach auf. Der Herr sollte Recht behalten - das darf doch nicht wahr sein...

Uns blieben folgende Möglichkeiten:
Am Rande der dicht befahrenen Straße weiter laufen, auf der Kaimauer balancieren, oder durch das Gras und Feldwege mit den Koffern marschieren.
Wir entschieden uns zunächst für die zweite Variante, und balancierten auf der vielleicht einen Meter breiten Mauer mit unseren Koffern:

Die Kaimauer endete so bald nicht, allerdings unsere Möglichkeiten, weiter auf dieser zu balancieren. Schließlich wurde sie später sehr bewachsen, sodass wir auf einer schlammigen Wiese und auf einem Feldweg samt unserer Koffer weiter mussten. 
Da ich keine Lust hatte, dieses 22 kg schwere Gerät die ganze Zeit zu schleppen, zog ich es durch den Rasen hinter mir her.
Zum Glück hatte auch dies ein Ende, am Hafengelände konnten wir auf dem Asphalt weiter, wenngleich auf der Straße - egal, das Schiff war in Sichtweite.
Der fest gewordene Sand hatte sich aus dem Rollen meines Koffers auch wieder gelöst, und rollten allmählich wieder.
Eine Rolle war kurz davor, den Geist aufzugeben, spielte schlussendlich aber wieder mit.
Dass diese Odyssee bei praller Sonne und etwa 28 Grad besonderen Spaß machte, bedarf sicher keiner Erklärung...

Dieses ganze Spektakel dauerte nochmals eine ganze Stunde - gegen 11:00 aber waren wir endlich am Terminal.

Royal Caribbean wirbt bei der Quantum-Klasse (zu der die Anthem of the Seas gehört) dank iPads mit der schnellsten Einschiffung auf dem Kreuzfahrtmarkt.
Das haben wir nicht so erlebt. Die Einschiffung war recht effizient, aber nichts besonderes, nicht anders als bei den meisten anderen Kreuzfahrten.
Etwa 45 Minuten dauerte das ganze Prozedere doch.

Da die Kabine erst 13:00 fertig wurde, wir aber gegen 11:45 schätzungsweise an Bord waren, erkundeten wir zunächst ein wenig das Schiff und aßen am Buffet im Windjammer Restaurant.
Allmählich kamen viele Leute auf diese Idee, sodass es sehr voll wurde, und wir schon Befürchtungen hatten, dass das die ganze Fahrt so sei.
Diese bestätigten sich zum Glück keineswegs.

13:00 wurde unsere Kabine frei gegeben, wir legten unsere Sachen ab, und machten uns auf den Weg, das Schiff zu erkunden.
Genaueres zum Schiff steht im Bericht zur Anthem of the Seas, dem nächsten Kapitel. 

15:00 war die Seenotrettungsübung, gegen 16:00 legten wir überpünktlich ab in Richtung Boston.
Die Ausfahrt genossen wir von Deck 13, wo die Brückennock begehbar war, die Ausblicke waren beeindruckend.
Unter Anderem passierten wir die Verrezano-Narrows-Bridge. 


Später fuhren wir noch Autoscooter im Seaplex, legten uns an den Pool und gingen ins Fitness-Center, bevor 19:45 das erste Dinner im Grande Hauptrestaurant auf dem Plan stand.

Unser Team aus Waiter Felio und Assistant Waiter I Wayan umsorgte uns gut, das Dinner war schmackhaft.
Anschließend beendeten wir den ersten Tag, und begaben uns zu Bett - schließlich stand der erste Seetag an. 

Am 05.10.2018 hatten wir den ganzen Tag Zeit, um an Bord auszuspannen.
Frühstücken gingen wir demnach nicht am Windjammer, dem Buffetrestaurant, sondern dem American Icon Grill, einem der Hauptrestaurants.
Dies erlaubte uns einen ruhigeren Einstieg in den Tag.
Um den Tag draußen zu verbringen, war es auf Dauer etwas zu kalt und grau. Normalerwiese halte ich mich bei fast jedem Wetter an Deck auf, aber ich muss auch auf meinen Cousin Rücksicht nehmen ;-), und den ganzen Tag in der Kälte zu stehen macht irgendwann auch keinen Spaß mehr.
So machten wir es uns erst im Solarium bequem, und nutzten die ganzen Tagesaktivitäten des Schiffes - davon waren ja genug vorhanden. 

Abends stand das erste formelle Dinner im Hauptrestaurant an.
Nachdem wir dieses genossen, legten wir uns wieder ins Bett, und beendeten den Tag. 

Mit dem 06.10.2018 stand unser erster Anlaufhafen auf dem Programm - Boston im Bundesstaat Massachusetts. Hier lagen wir von 07-19:00.

Gewisse Erwartungen hatte ich an Boston, da sich die größte Stadt des oben genannten Bundesstaates einiger Vorschusslorbeeren erfreute. 
Vom Hafen bis zum Zentrum (wir steuerten den Stadtpark "Boston Common" an) liefen wir gute 45 Minuten, etwa 3 km.
Erste Blicke auf Boston boten sich bereits:


Vom Boston Common, dem ältesten öffentlichen Park der vereinigten Staaten, starteten wir den "Freedom Trail" zu erwandern.
Dies ist eine etwa 4 km lange Besichtigungs-Route, die siebzehn historische Sehenswürdigkeiten verbindet. Der Weg ist mit einer durchgezogenen roten Linie auf dem Boden markiert und führt vom Boston Common im Stadtzentrum durch die Innenstadt, über den Charles River im Norden nach Charlestown und endet dort am Bunker Hill Monument
Die zu Fuß zurückzulegende Strecke erlaubt einen schnellen Überblick über das historische Boston.

Der Boston Common sah ganz nett aus:

Vorbei kamen wir unter Anderem am Massachusetts State House sowie der Park Street Church...

...dem Old State House zwischen den Wolkenkratzern...

...der Faneuil Hall...

...sowie dem North Market und Quincy Market.

Einige Gassen, die mich an England oder Irland erinnerten, passierten wir auch.

Vom Langone Park aus boten sich nette Blicke auf den Hafen im Zentrum. Dort liegt auch die USS Constitution.



Endstation des Freedom Trail ist das Bunker Hill Monument, ein 67 m hoher Granitobelisk in Gedenken an die Schlacht von Bunker Hill mit 294 Stufen.
Diese bestiegen wir auch. Ehrlich: eine anstrengende Angelegenheit war das ja schon, gerade durch die engen Gassen fast 300 Stufen hoch und wieder runter zu kraxeln. Belohnt wurden wir mit einem Schießscharten-Blick auf den Hafen - immerhin:

Von dort aus gingen wir noch zum Hafen in der Stadt mit der USS Constitution.
1797 war ihr Stapellauf, sie ist das älteste Kriegsschiff der Welt. 


Nachdem wir den Freedom Trail abgelaufen werden, ging es wieder zurück zum Schiff. Eilig hatten wir es nicht, denn wir waren gegen Mittag schon fertig mit unserem Gang durch Boston.

Zurück zu gingen wir etwas anders als hinzu, unter Anderem an einer Schleuse vorbei, den Piers und durch den einen oder anderen Park.  



Gegen frühen Nachmittag waren wir am Schiff angekommen, sodass wir noch am Buffet aßen.
Resumé zu Boston: Einige nette Orte hat die Stadt zu bieten, gerade am Wasser und an den Piers war es soweit ganz schön. Aber vom Hocker gerissen hat uns Boston nicht, wir fanden die Stadt eher etwas nichts sagend, in erster Linie wie eine typisch US-amerikanische Stadt wie Houston mit einer Skyline.
Die hoch gelobten Sehenswürdigkeiten waren offenbar ein paar kleine Kirchen oder alte Gebäude zwischen den ganzen Wolkenkratzern. Für US-Amerikaner mag das sicher spannend sein, aber für Europäer, die in Städten mit viel älteren Bauwerken leben, ist das nicht beeindruckend.
Daher war es ganz nett, da gewesen zu sein, mehr aber auch nicht. Insgesamt blieb diese Stadt hinter meinen Erwartungen zurück.

Gottseidank kam nachmittags die Sonne raus, und der Flowrider war geöffnet. Wunderbar, um ein paar Runden Boogie Board zu drehen.

Vor vier Jahren im September auf der Liberty of the Seas habe ich den Spaß zum ersten Mal gemacht - verlernt hatte ich das Boogie-Boarding nicht, ganz gut konnte ich mich halten.

Den Nachmittag und Abend verbrachten wir mit unterschiedlichen Beschäftigungen - etwa am Pool liegen, Tischtennis spielen, abends dinieren, bevor wir später zu Bett gingen.
Portland im Bundesstaat Maine stand am nächsten Tag auf dem Programm. 

Dort legten wir am 07.10.2018 an, von 08:00 - 17:00 hatten wir Zeit.
Über Royal Caribbean hatten wir für heute einen Landausflug gebucht, der uns zum Portland Head Lighthouse bringen sollte, und zum Kennebunkport.
Schon vor Abfahrt unseres Busses gingen wir von Bord, um uns mit der Gegend um den Hafen vertraut zu machen - der Nieselregen hörte später zum Glück auf.



Die Gegend um den Hafen ist ganz nett, ein bisschen Indian Summer war an den Bäumen ebenso zu sehen.
Gleich am Hafen befindet sich ein Eisenbahnmuseum, wozu offenbar dieser kleine Zug gehörte:

Schließlich startete unser Ausflug.
Zuerst fuhr unser Bus etwas durch Portland, was auf den ersten Blick tatsächlich hübscher als Boston aussah. Dennoch waren wir nicht dort, um die Stadt groß zu besichtigen, sondern um die umliegenden Landschaften und Gegenden zu besuchen.
So erreichten wir nach schätzungsweise 20-25 Minuten Fahrt das Portland Head Lighthouse, einen der bekanntesten Leuchttürme an der Küste Neuenglands.





Die felsige und steinige Küste war etwa so, wie ich sie mir in Kanada/Neuengland vorstellte, trotz des bedeckten Wetters genoss ich die Landschaft schon.

Der nächste Stop war der Kennebunkport, einer Kleinstadt, die als Sommersitz des ehemaligen Präsidenten George W. Bush (nicht mein Freund!!) bekannt ist.
Dort hatten wir längeren Aufenthalt - währenddem die ganzen anderen Passagiere sich entschlossen, lieber dem Shopping-Angebot nachzugehen, spazierten wir an die Küste, um die Kulisse auf uns wirken zu lassen: 




Zwar war der Himmel ganztägig grau, dennoch genossen wir die steinige Küste sehr, wie ich sie mir von Neuengland vorstellte.

Gegen 16:30, etwa 30 Minuten vor Abfahrt, kamen wir planmäßig wieder am Schiff an.
Zur Abfahrt 17:00 hatten wir die Aussichtskapsel "North Star" gebucht, die mittels eines Kranes über dem Pooldeck schwebt, und aus 90 m Höhe tolle Aussichten über das Schiff und die umliegenden Kulissen zu bekommen.
Etwas verspätet konnten wir erst in den North Star, die Ausfahrt war vom Pooldeck aus dennoch zu genießen.




Nach geraumer Zeit kamen wir schließlich in die Kapsel, um tolle Aussichten zu genießen - etwa 20 Minuten dauerte die Fahrt:


Trotz der Verspätung konnten wir etwas von der umliegenden Landschaft sehen, und nicht nur Wasser und das Pooldeck.
Nachdem wir später die Fahrt mit dem North Star beendeten, verweilten wir etwas am inneren Pooldeck, bevor wir später zum Abendessen zusteuerten. 
Danach machten wir uns bettfertig - Bar Harbor wartete auf uns.

Am 08.10.2018 stand der wohl mit schönste Stop auf dem Programm - Bar Harbor im Bundesstaat Maine.
Das Wetter stand heute total auf unserer Seite, so machte das Tendern gleich mehr Spaß. 

Für den Vormittag hatten wir einen lokalen Ausflug mit einem Bus gebucht, der durch den Acadia Nationalpark führte - dieser ist bekannt für seine zerklüftete Felsküste und raue Landschaft mit Bergen und Seen. 
Er ist der einzige Nationalpark in Neuengland und gehört zu den zehn meistbesuchten Parks in den USA.
Der Ausflug ging etwa 2 1/2 Stunden, und machte uns mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vertraut:

Eagle Lake - mitten im Indian Summer:



Blick vom Cadillac Mountain - etwa 470 m hoch:




Thunder Hole:








Wir haben diesen Nationalpark sehr genossen und würde ihn bei einem nächsten Besuch gern nochmal intensiver und genauer besuchen, gerne auch einen Landausflug mit Wanderungen buchen.
Sehr schön kam der Indian Summer zur Geltung:


Als dieser Ausflug endete, spazierten wir noch etwas durch Bar Harbor, bevor wir zum frühen Nachmittag wieder an Bord waren. 
Auf dem Weg zum Schiff ließen sich sehenswerte Fotos machen. 





Mittags hatten wir noch Zeit für eine Stärkung am Windjammer Café, danach gingen wir den üblichen Beschäftigungen nach - etwa Pool oder Fitness.
Am späten Nachmittag wurde im Seaplex Rollschuh-Fahren angeboten, wo wir auch teilnehmen.
Ich sage mal so: Voran kam ich, ich bin allerdings erstaunt, dass mir Schlittschuh fahren erheblich besser liegt.
So war das Rollschuh fahren eine ganz nette Tätigkeit, aber das eine mal reichte uns. 

Abends nahmen wir wieder das Dinner im Restaurant ein, bevor wir uns - mal wieder - bettfertig machten.
Halifax, unser erster der beiden Häfen in Kanada, stand am nächsten Tag auf dem Programm. 

Heute, den 09.10.2018 hätten wir theoretisch länger schlafen können, denn erst 11:00 legten wir in Halifax an - wir waren dennoch schon eher wach und frühstückten bereits im Windjammer.
Die Einzigen waren wir in Halifax heute wahrlich nicht, die Seabourn Quest, Norwegian Jade, Norwegian Dawn und AIDAdiva lagen mit uns im Hafen. 

Für heute hatten wir über Royal Caribbean einen Ausflug gebucht, der quasi die Highlights von Nova Scotia abfuhr - das Fischerdorf Lunenburg und Peggy's Cove mit dem wohl bekanntesten Leuchtturm der Welt standen auf dem Programm. 
Kurz nach der Ankunft startete unser Bus bereits. 
Nach etwa einer Stunde Fahrzeit erreichten wir bereits Lunenburg, eine kleine Hafenstadt sowie Fischerdorf. 
Lunenburg ist  Kanadas älteste deutsche Siedlung mit einer langen Fischerei- und Schiffbautradition.
Die bunten idyllischen Häuser in markanter Holzarchitektur prägen das Stadtbild und sind sogar UNESCO-Weltkulturerbe.
Etwa 90 Minuten Aufenthalt hatten wir hier.




Nach unserem Aufenthalt stand Peggy's Cove mit seinem bekannten Leuchtturm auf dem Programm, was nochmals etwa eine Stunde Fahrzeit entfernt war.
Die schönen Landschaften Nova Scotia's ließen sich vom Bus aus schön beobachten  - hier aber hätte sich ein Mietwagen für den Tagesausflug gelohnt, denn so hätten wir öfter anhalten können, um Fotos zu machen oder etwas zu wandern. 
Als wir in Peggy's Cove ankamen, hatten wir abermals einen längeren Aufenthalt.
Diese kleine Ortschaft ist vor allem für das Peggy's Cove Lighthouse bekannt, dem schon erwähnten Leuchtturm, der auf weitläufigen Felsflächen steht.
Ebenso ist das ursprüngliche Flair dieses Fischerdorfes erhalten geblieben, die Kulisse erinnert sehr daran.
Tourismus ist die Haupteinnahmequelle der Stadt, Hummerfang ist ebenso sehr präsent.
Dementsprechend viele Hummerfallen waren zu sehen.












Nach unserem dortigen Aufenthalt kehrten wir wieder zurück nach Halifax.
Dieser fast ganztägige Ausflug war für uns schon intensiv, so freuten wir uns, am frühen Abend an Bord etwas ausspannen zu können, bevor wir 20:00 wieder zum Dinner gingen.
Damit beendeten wir den Tag. 

Am 10.10.2018 hatten wir erfreulicherweise wieder einen Seetag, über den wir uns nach den letzten Hafentagen sehr freuten, denn keinem geregelten Programm nachzugehen genossen wir schon sehr heute. 
Das Wetter zeigte sich heute von vielen Seiten, lediglich die Temperaturen waren konstant gering, aber für mich ist das angenehm.
Früh war dicker Nebel und wir mussten mit Nebelhorn fahren (wir fuhren z. B. Autoscooter), währenddem sich mittags sogar für einige Stunden die Sonne zeigte - wunderbar, so konnten wir uns draußen an den Pool legen.
Das Wasser war sogar wärmer als erwartet, regelrecht zum Aufwärmen gedacht bei den kühlen Außentemperaturen - richtig angenehm.



Pünktlich zu unserem Termin am Fallschirm-Simulator kam eine dicke Wolkenfront, sodass wir gar nicht mehr in Versuchung blieben, länger draußen zu verweilen.

Zum Fallschirm-Simulator: Ja, beim Zuschauen des Einweisers, der ein Experte war, wurde mir schon etwas anders, da ich glaubte, mit einer Gehirnerschütterung dort wieder rauszukommen.
So krass war es dann bei Weitem nicht.
Fotos davon gibt es keine von uns, aber im Internet ist genügend Bild- und Filmmaterial zu finden. 

Heute Abend war der zweite formelle Abend zum Dinner, außerdem hatten wir eine Reservierung für das (echte!) Musical "We Will Rock You". Selbst ich als bekennender Fan von Metal-Bands wie Metallica und co.  fand ich das Queen-Musical sehr sehenswert, die schnulzigen Szenen hielten sich gerade noch in Grenzen. 
Da das Ganze ohne Zuzahlung auf dem Schiff zu sehen ist, ist das eigentlich jedem Passagier zu empfehlen - das sage selbst ich als Entertainment- und Musical-Muffel... :-D 

Das Dinner nach dem Musical ließen wir uns schmecken, sogar Hummer wurde angeboten, den wir natürlich wählten. 
Wir wurden stets vom Head Waiter Christoph gefragt, ob wir noch einen Nachschlag an Hummer möchten, wir bejahten. 
Der Rekord an verspeisten Hummern pro Person lag an dem Abend bei 9 Stück - wurde aber weder von mir, noch meinem Cousin aufgestellt... ;-) 
Ehe wir uns versahen, stand am folgenden Tag der letzte Hafen auf dem Plan - Saint John in Kanada, gelegen an der Bay Of Fundy, mit den höchsten Tidenhüben der Welt. 

Am 11.10.2018 sollten wir Saint John, den letzten Hafen unserer Kreuzfahrt erreichen, was gegen 07:00 schließlich geschah. Erst Mitternacht war die Abfahrt, somit hatten wir einen sehr langen Tag im Hafen.

Für den verregneten Tag hatten wir einen langen, etwa sechs Stunden langen Ausflug gebucht, der nebst einer kurzen Stadtrundfahrt durch Saint John die wichtigsten Highlights der Umgebung beinhaltete: die Reversing Rapids (gegenläufige Stromschnellen), ein Pub und die große Markthalle, sowie das Fischerdorf Saint Martins mit den berühmten Höhlen, die bei Ebbe begehbar sind.
Dort bekamen wir außerdem mittags eine Clam Chowder serviert.

Trotzdem neben unserer Anthem of the Seas noch die Norwegian Escape und die Disney Magic im Hafen lagen, hielt sich das Aufkommen von Passagieren doch in Grenzen. 

Unser Bus startete etwa gegen 09:00 schätzungsweise, erster Halt: die Reversing Rapids.
Diese Stromschnellen liegen im Mündungsbereich des Saint John Rivers, der später in die Bay Of Fundy mündet.
Durch den in dieser Bucht außergewöhnlich großen Tidenhub kehrt sich die Fließrichtung des Saint John River im Mündungsbereich abhängig von den Gezeiten um.
Eine felsige Schwelle im Flussbett (Upper Falls) und eine sich anschließende enge Schlucht (Lower Falls) verringern den Abflussquerschnitt und verstärken die Strömung derart, dass sowohl bei Ebbe als auch bei Flut Fließgefälle und folglich Stromschnellen entstehen, jeweils in die entgegengesetzte Richtung.


Das Phänomen war nett anzusehen, trotzdem der Regen und der kalte Wind nicht für das angenehmste Klima sorgten.
Um die entgegen gesetzte Fließrichtung bei Flut ebenso zu sehen, kamen wir zum Ende des Ausflugs, etwa sechs Stunden später am Tag, nochmals hier vorbei. 

Der nächste Halt war der Saint John City Market, die wohl größte Markthalle der Stadt. 
Recht frische Lebensmittel aus aller Welt waren hier zu kaufen, unter anderem frisch gefangener Hummer.


Nach etwa 20 Minuten dortigem Aufenthalt begaben wir uns zum Fischerdorf Saint Martins, wo wir das besagte Mittag bekamen - 50 Minuten dauerte die Fahrt.
Außerdem hatten wir dort längeren Aufenthalt, um die Sea Caves, die bekannten Höhlen der Bay Of Fundy zu sehen, oder um im Caves-Restaurant nach dem Mittag noch eine Kaffeepause einzulegen.
Trotz des Wetters entschieden wir uns für Letzteres.
Ein kleiner Wanderweg führte uns auf einen kleinen Hügel, der uns eine sehr schöne Aussicht auf die Caves und die Umgebung bot.




Bei Ebbe wären die Höhlen begehbar, da ein großer Teil des Meeresgrundes frei wäre. Aber auch bei Flut war die Umgebung sehr schön anzusehen.

Etwa zwei Stunden dürften wir hier gewesen sein.
Schließlich traten wir den Rückweg an, um nochmals einen kurzen Stop an den Reversing Rapids zu machen.
Der Wasserstand wich tatsächlich sehr von dem des heutigen Morgens ab, und die Fließrichtung des Wassers war tatsächlich entgegen gesetzt - verrückt...


Irgendwann ging auch dieser Ausflug zu Ende, und zwar gegen 15:30.
So hatten wir an Bord noch genug Zeit, um das Schiff in vollen Umfängen zu nutzen und zu genießen.
Nach dem Abendessen war wieder zu Bett gehen angesagt - der letzte Seetag erwartete uns.

Dieser war am 12.10.2018 - einerseits waren wir noch gar nicht wirklich im Abreisemodus und genossen den letzten Tag, andererseits hatten wir das Wissen doch im Hinterkopf, dass wir morgen von Bord gehen.
Egal, wir nutzen nochmal diverses, was das Schiff zu bieten hat:
Ich probierte mich am Stand-Up-Surfing aus (das lag mir nicht so wie das Boogie-Boarding auf Knien), spielten Tischtennis, genossen die Außendecks, das feine Essen, und den großen Pool innen.
Heute war die See sehr bewegt, was beim Baden schon sehr eigenartig war.




Das letzte Dinner genossen wir nochmals, bevor wir uns von unserem Kellnerteam verabschiedeten und die letzte Nacht antraten.
Einen Platz, um mich an Bord zu verstecken fand ich leider nicht - das Schiff gefiel mir echt gut (bis auf ein paar Kleinigkeiten...).

Wie schnell die Zeit vergeht - im Juni 2017 haben wir die Kreuzfahrt gebucht, heute, am 13.10.2018 war sie zu Ende, und damit auch fast vollständig unser Urlaub.
Wir gingen den Morgen ganz entspannt an, frühstückten nochmal im Hauptrestaurant, machten uns anschließend einen Entspannten im Two70's.
Die Ausschiffungsnummern waren uns völlig egal, wir gehen prinzipiell mit unseren Koffern dann von Bord, wann uns das in den Kram passt.
Genau das taten wir gegen 09:30. Um zum Flughafen zu kommen, buchten wir uns ein Lyft.
Dieses On-Demand-Transportunternehmen mit privaten Fahrzeugen funktioniert wie Uber.
Für 40$ für beide Personen kamen wir zum Flughafen JFK, wo wir gegen Mittag ankamen.
Unser Flug ging am frühen Abend, die Zeit dort konnten wir uns aber besser vertreiben, als erwartet - etwa sortierten wir erste Fotos aus, aßen, werteten den Urlaub aus und füllten den Feedback-Bogen von Royal Caribbean aus.

16:20 ging unser Rückflug nach Berlin, wieder über Paris CDG.
Der Flug selber ging recht schnell. Angenehmere Flüge aber hatte ich auch schon, denn hier wurde mir von den Stewards zweimal mein Bier vergossen, und ich habe kein Auge zubekommen.
Immerhin hatten wir eine Zweierreihe, sodass ich nicht im mittleren Platz eingepfercht war, das mag ich nämlich gar nicht.

Etwa gegen 05:00 früh am 14.10.2018 landeten wir in Paris, und versuchten, uns dort völlig übermüdet die zwei Stunden herum zu treiben, bis der Anschlussflug nach Berlin ging, den wir ebenso völlig fertig über uns ergehen ließen.
Endlich landeten wir gegen 09:00 in Berlin, holten unser Gepäck und gingen getrennte Wege.
Mein Cousin wurde direkt von seiner Freundin abgeholt, ich nahm den Fernbus gleich bis Greifswald, der 10:40 ab Berlin Tegel fuhr. Schließlich war am nächsten Tag wieder Uni angesagt.

Abschluss:

Für einen Reisebericht habe ich noch nie so lange gebraucht, ich weiß.

Wir verbrachten zwei zwar nicht ganz billige, aber schöne Wochen in den USA und Kanada.
New York ist einfach immer eine Reise wert, auch wenn dort fast immer etwas los ist - die Stadt schläft eben niemals.
Außerdem genossen wir nach dem Großstadttrubel das Schiffsleben und die schöne Route.

Ich würde Kanada/Neuengland wieder per Kreuzfahrtschiff befahren, sogar lieber als nochmal Alaska.
Dann würde ich mich aber für eine Kreuzfahrt entscheiden, die zwischen NYC und Québec City verkehrt, da wir den nördlicheren Teil gar nicht gesehen haben.
Außerdem würde ich das nächste Mal intensiver die Attraktionen in den einzelnen Häfen erkunden wollen, also anstatt Reederei-Ausflüge würde ich mich für Mietwagen oder mehr lokale Anbieter entscheiden.

Die Anthem of the Seas sowie Royal Caribbean haben uns insgesamt überzeugt, trotz kleiner Schattenseiten würden wir diese Reederei wieder buchen, zumal das Gesamtpaket sehr sehr stimmig war.

Vielen Dank für's Lesen.














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Bericht zur Anthem of the Seas

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